Standort: Kirchweg 3
Alte Hausnummer: Blender 65
Die jetzige Kirche wurde 1825/27 nach Plänen von Ludwig Hellner errichtet. Es war der erste von Hellner geplante und auch ausgeführte Kirchenbau. Die Bauleitung hatte der Hellner-Schüler Georg Behrens. Der rechteckige, verputzte Saalbau aus Ziegelmauerwerk hat fünf Fensterachsen mit zweigeteilten rundbogigen Sprossenfenstern. Der von einem segmentbogigen Tonnengewölbe geschlossene Innenraum wird durch eine dreiseitig umlaufende Empore auf schlanken Holzstützen in drei Schiffe gegliedert. Sanierung nach Kriegsbeschädigung im Zweiten Weltkrieg. 1960 und 1999 erneut renoviert. Die mittelalterliche Kirche wurde 1764 um einen dreigeschossigen Westturm mit einer schiefergedeckten barocken Haube und vierseitiger offener Laterne ergänzt, der auch beim Neubau von 1825/27 erhalten blieb. Turmsanierung 1990.
1755 war nachweislich noch keine Orgel vorhanden. 1851/52 Neubau durch P. Furtwängler (Elze), 22 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen, fünfachsiger klassizistischer Prospekt. Im Ersten Weltkrieg Ausbau der Prospektpfeifen (1927 durch Zinkpfeifen ersetzt). 1937 klangliche Veränderungen (Barockisierung) durch P. Furtwängler & Hammer (Hannover) nach Vorgaben von KMD Alfred Hoppe, 21 II/P. Die Orgel wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Bei einer notdürftigen Instandsetzung durch die Firma Emil Hammer (Hannover) wurde 1952 das beschädigte Reg. Trompete 8’ ausgebaut. 1997/2000 Restaurierung und Wiederherstellung der ursprünglichen Disposition durch die Orgelbauwerkstatt Franz Rietzsch (Hiddestorf), 22 II/P, mechanische Traktur, Schleifladen. – Denkmalorgel.
Drei LG, I: e’; II: g’; III: a’ (alle Stahl, Gj. 1956, Bochumer Verein). – Eine SG in f’’ (Bronze, Gj. 1448). – Früherer Bestand: Die älteste Glocke stammte vielleicht von 1340 und war bis 1764 die einzige. Beim Bau des Kirchturms wurde das Geläut um zwei weitere LG ergänzt. Die mittlere Glocke wurde 1844 wegen Beschädigung umgegossen und 1917 (mit der kleineren) abgeliefert. Die große Glocke wurde 1927 bei der Beschaffung eines neuen Geläuts verkauft. Am 13. Juni 1927 wurden drei neue Bronzeglocken (d’, f’ und a’) geweiht, wovon zwei im Zweiten Weltkrieg abgeliefert wurden. Nach dem Krieg beschaffte die Gemeinde ein Geläut aus Stahlglocken (Glockenweihe am 2. Advent 1956). Die verbliebene Bronzeglocke wurde an die KG Schweringen verkauft.
Quelle: https://kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/blender